woensdag 8 april 2015

Selim Özdogan: Marita (2003)

"Marita, in diesen Tagen fühle ich mich manchmal sehr jung, als hätte ich noch nichts erlebt und nichts gelernt. Und manchmal fühle ich mich sehr alt, als hätte ich alles schon gesehen und es wäre alles dasselbe."
Man kann also sagen, dass der Ich-Erzähler nicht wirklich ein Jung-Erwachsene ist, aber auch noch nicht gerade mittleren Alters. Auch die beschriebene Handlungen passen eher jemandem von etwa 30 Jahre alt. Aber wie das Geschlecht des Erzählers bleibt auch das Alter undeutlich. Das ist meiner Meinung nach allerdings der Charme der Geschichte: sie ist dadurch universell. Fast jeder ist mal von einem Geliebtem oder einer Geliebter verlassen worden und kann sich also mit dem Erzähler und seinen Emotionen identifizieren. Ich glaube, es ist auch gerade deswegen, dass Marita ihren neuen Liebe irgendwo treffen können hätte; es war nur zufälligerweise in der Bismarckstraße, bei dem gelben Haus.



"Es hätte überall passieren können, das gelbe Haus in der Bismarckstraße
war nicht besser oder schlechter als ein anderen Ort."

Was man sonnst noch zum Zeitpunkt oder Zeitraum sagen kann, ist dass sie genau so generell sind als die Stelle, an der Marita und der neue Freund sich zum ersten Mal getroffen haben. Es gibt fast keine Hinweise nach einer bestimmten historischen Zeit oder sogar Jahreszeit. Trotzdem ist Zeit für den Ich-Erzähler einigermaßen wichtig; er will nicht für immer trauern: 'Eine Weile noch, eine Weile noch werde ich so leben, bis ich eines Tages den Fernseher wieder runterbringe. Eine Weile noch, zwei Wochen, drei, vier, fünf'.

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